13 Feb 2021

Google Ads Remarketing: Das gilt es zu beachten

Das im Internet wohl erfolgreichste Werbenetzwerk Google, kann einem Unternehmen viele wertvolle Kunden bescheren. Die richtige Strategie und das Know How sowie dessen Umsetzung vorausgesetzt. Ein wesentlicher Bestandteil erfolgreicher Werbekampagnen stellt das Remarketing (auch „Retargeting“) dar. Was sich dahinter verbirgt und worauf es zu achten gilt, klären wir jetzt.

Warum Remarketing so mächtig ist

Zugegeben, so Begriffe wie Social Media und Video-Marketing hören sich viel spannender an. Auch sie können viel bewirken. Remarketing ist eher technischer Natur und geschieht weniger direkt am Kunden. Statt in Facebook, auf Twitter und Instagram den Nutzer anzusprechen, nutzt Remarketing andere Möglichkeiten.

Im Kern geht es darum, bereits erhaltene Besucher erneut auf Ihre Produkte oder Dienstleistungen aufmerksam zu machen. Remarketing nutzt dafür Werbenetzwerke wie jenes von Google. Nach entsprechenden Vorkehrungen, legt Ihre Webseite bzw. Shop ein Nutzerprofil von jedem Besucher an. Dieses wird genutzt, um entsprechende Anzeigen auf anderen Webseiten zu platzieren.

Denn oftmals bestand ernsthaftes Interesse, aber aus irgendeinem Grund ließ sich der Seitenbesucher ablenken. Was nicht zwingend bedeutet, dass er oder sie keine Bestellung bei Ihnen auslösen wollte. Durch Retargeting wird der Nutzer daran erinnert, dass er seine Aktion noch vollenden sollte.

Remarketing an einem praktischen Beispiel

Das Retargeting versucht also, bisherige Besucher ohne Kaufentscheidung im zweiten Anlauf umzustimmen. Bspw. hat ein Nutzer Ihren Onlineshop für Schuhe gefunden. Er stöberte die für ihn interessanten Modelle durch. Jedoch konnte er sich nicht entscheiden. Vielleicht stand er auch unter Zeitdruck. Der wahre Grund ist nicht relevant. Sie versuchen ihn erneut neugierig zu machen. Mit dem Unterschied, dass er dieses Mal die Bestellung abschickt!

Hierfür nutzen wir die Macht vom Remarketing. Was der Besucher auf Ihrem Shop gesehen hat, wird ihm im Rahmen des Google-Werbenetzwerks nun auch anderswo angezeigt. Schließlich bestand sein Interesse und dieses verschwindet nicht einfach so. Anzeigen im Sinne des Retargetings greifen dieses auf.

In der personalisierten Werbung wird dabei nur das angezeigt, was wirklich von Nutzen sein könnte. Die dafür notwendigen Informationen haben Sie vorher auf Ihrer Webseite bzw. im Onlineshop sammeln lassen. Sie fließen in die Remarketing-Kampagne ein, um deren Erfolg zu sichern.

Erstaunlich ist dabei, dass jene Webseite, welche Ihre Werbung anzeigt, nicht einmal thematisch mit Ihrem Angebot verwandt sein muss. Sein Interesse ist bereits bekannt und soll nun erneut geweckt werden. Das kann im Zweifelsfall auch über eine News-Seite oder ein Kleinanzeigen-Portal geschehen. Google besitzt mittlerweile immens viele Partnerschaften mit den unterschiedlichsten Webseiten.

Wenn nur noch ein Klick fehlt

Umso ärgerlicher ist es, wenn der Nutzer bereits Produkte bei Ihnen in seinen Warenkorb gelegt hat. Dann aber, aus irgendeinem Grund, die Bestellung nicht abschickt. Im Remarketing wissen wir nun ganz genau, welches Produkt ihn oder sie begeistert hat. Es fehlte buchstäblich nur noch ein Klick, damit er von einem Besucher zum Kunden konvertiert wäre.

An dieser Stelle könnte ihm geschicktes Remarketing einen 5€-Gutschein zuspielen. Oder ein begrenztes Angebot, welches verspricht, dass nur heute die Versandkosten entfallen. Der potentielle Käufer kommt daraufhin zu Ihrer Seite zurück. Im Idealfall wurde der Warenkorb noch per Cookie gespeichert, sodass er die Produkte nicht erneut hinein legen muss.

Einmalkäufer zu Stammkunden machen

Im dritten Szenario spricht das Retargeting bestehende Käufer an. Was kann sich ein Onlineshop oder Unternehmen mehr wünschen, als wiederkehrende Kundschaft? Durch die getätigte Bestellung ist klar, wofür sich der Kunde begeistert. Bei Verbrauchsgütern wird er in absehbarer Zeit nachbestellen wollen. Andere Produkte lassen sich durch Zusätze ergänzen. Wer bspw. einen Basketball bestellt hat, könnte ebenso passende Schuhe und funktionale Kleidung gebrauchen.

Auf welchen Plattformen lässt sich Remarketing nutzen?

Wir beziehen uns hier vorrangig auf die Chancen, welche Googles Netzwerk uns bietet. Fürs Remarketing sind relevant:

  • AdWords (Display Netzwerk)
  • Google-Suchergebnisse (SERPs)
  • YouTube
  • Apps vom Play Store
  • Gmail

Darüber hinaus gilt es abzuklären, welche sozialen Netzwerke ebenfalls das Retargeting ermöglichen. Jedoch reicht keines von Ihnen an Googles Größe heran. Doch bspw. auch innerhalb Facebooks können Sie Retargeting betreiben. Dadurch erscheinen bereits angeklickte Werbung öfter und jene Anzeigen, welche thematisch damit verwandt sind.

Remarketing mit AdWords in der Praxis

Die Funktionsweise von Remarketing können Sie nur dann nutzen, wenn die entsprechende Funktion in AdWords aktiviert ist. Was bedeutet, dass Sie den dafür vorgesehenen Tag in Ihrer Webseite integriert haben. Alternativ bietet auch Google Analytics eine Retargeting-Funktion an.

Wichtig: Bevor wir weiter über die praktischen Schritte sprechen, sollte Ihre Datenschutzerklärung unbedingt daraufhin angepasst werden. Nach den aktuellen gesetzlichen Vorgaben, muss der Nutzer der Speicherung seiner personenbezogenen Daten aktiv zustimmen. Vorher darf kein Cookie o.Ä. fürs Remarketing gesetzt werden.

Remarketing-Tag in AdWords setzen

Die Erfassung der Nutzer erfolgt hierbei nicht nur über die in AdWords angeklickten Anzeigen. Ebenso werden Nutzer erfasst, welche sich auf Ihrer Webseite oder Onlineshop aufgehalten haben. Wenn also jemand die organischen Suchergebnisse von Google verwendet, lassen sich seine Interessen ebenso aufnehmen.

So setzen Sie einen neuen Remarketing-Tag:

  1. Öffnen Sie das AdWords-Konto.
  2. In der Navigation auf den „neue Zielgrupp“ klicken.
  3. Dort „Remarketing-Liste“ auswählen.
  4. Die Option „+ Neues Tag“ anklicken.
  5. Der Remarketing-Liste einen Namen geben
  6. Die getroffenen Einstellungen abspeichern

Der benötigte Code-Schnipsel findet sich unter „Tags/Definitionen“. Diesen gilt es in Ihre Webseite zu integrieren. Entweder hilft Ihnen ein Webentwickler dabei oder Sie fügen ihn selbst ein. Wo genau er platziert wird, ist fast egal. Hauptsache vor der Zeile </body>. Dies gewährleistet, dass alle Besucher erfasst werden.

Deshalb sind Remarketing-Listen so wichtig

Sie wollen womöglich nicht alle Seitenbesucher mit Ihrer Remarketing-Kampagne ansprechen. Eine Unterteilung der Zielgruppen erfolgt über sogenannte Remarketing-Listen. Mit dem erstellten Tag entsteht die Hauptliste. In diese gehen alle Nutzer ein, welche mit dem von Ihnen eingebauten Code in Berührung gekommen sind. Dabei ist es entscheidend, auf welchen Seiten Sie diesen nutzen. Möchten Sie ein Grundrauschen, also alle Seitennutzer, erfassen, empfehlen wir den Code in die Kopf- oder Fußzeile zu setzen.

Je nach Ziel Ihres Remarketings, lohnt sich der Einsatz von individuellen Listen. Bspw. um nur jene Nutzer zu erreichen, welche bereits etwas in den Warenkorb Ihres Shops gelegt haben. Oder wer zumindest eine Produktseite aufgerufen und somit ein gewisses Interesse gezeigt hat.

Neue Remarketing-Listen definieren

Das Drop-Down-Menü in AdWords enthält die Position „Neue Zielgruppe“ und dazu den Verweis „Remarketing-Liste“. Darauf geklickt, können Sie die Definition der Liste bestimmen.

Über „enthält/enthält“ nicht werden die genauen Kriterien festgelegt. Ergänzend dazu ist auch eine Auswahl nach „beginnt mit/beginnt nicht mit“ und „endet auf/endet nicht auf“ möglich. Gemeint sind damit die URLs, welche Sie einbeziehen oder ausschließen wollen.

Wir empfehlen hierfür die Erarbeitung einer guten Strategie. Wie schon erwähnt, unterscheidet das Remarketing meistens zwischen Personen die nur Interesse zeigten und jene, welche schon etwas im Warenkorb liegen haben.

Weiter geht es bei AdWords mit „Mehr Optionen“. Hier können Sie Beziehungen mit „und“ bzw. „oder“ deklarieren. Dies ist unter anderem wichtig, um unterschiedliche Schreibweisen ein- oder auszuschließen.

Klingt alles ganz schön kompliziert – Wir können helfen

Zugegeben, wenn Sie sich noch nie mit Remarketing beschäftigt haben, sind für Sie viele Begriffe böhmische Dörfer. Ein anderes Sprichwort besagt, jeder soll sich auf seine Stärken konzentrieren. Wenn Sie also keine Leidenschaft beim Einrichten von AdWords-Anzeigen und Remarketing empfinden, sind dies Jobs für andere. Uns zum Beispiel.

Wir helfen Ihnen dabei, eine erfolgreiche Retargeting-Kampagne nach der anderen auf die Beine zu stellen. Egal ob Sie eine Marke, ein Unternehmen oder gezielt Produkte und Dienstleistungen bewerben wollen. Nutzen Sie unsere jahrelange Expertise zu Ihrem Vorteil. Denn Remarketing gilt im deutschen Sprachraum immer noch als recht jungfräuliche Strategie.

Die erste Remarketing-Kampagne starten

Möchten Sie dagegen alles in Eigenregie bewältigen, geht es hier nun mit dem letzten Teil weiter. Nachdem Tags und Remarketing-Listen erstellt sind, gilt es Ihre erste Kampagne zu starten.

Beim Remarketing greifen Sie auf das Display-Netzwerk von Google zurück. Denn nur dort lässt sich das Remarketing aktiv schalten. Sie wollen demnach eine neue Display-Kampagne einrichten. Auch hier bestehen wieder Möglichkeiten, gewisse Einschränkungen vorzunehmen. Damit Ihre Zielgruppe so konkret wie möglich definiert ist. Das spart Ihnen langfristig viel Geld. Unter anderem sind dabei relevant:

  • Welche Sprache der Nutzer verwendet
  • Geografischer Bezug zum Seitenbesucher
  • Welche Anzeigenformate Sie nutzen wollen (nur Text, Bilder, Video oder alle)
  • Wann die Anzeigen geschaltet werden sollen
  • Die Abrechnungsart (CPC oder CPM)
  • Gebotsoptionen
  • Wie oft ein Nutzer die Anzeige sehen soll (sog. Frequency Capping)
  • und einiges mehr.

Wenn Sie die Display-Kampagne eingerichtet haben, lassen sich die Remarketing-Listen zuordnen. Und zwar auf der Ebene der „Anzeigengruppen“. In AdWords ist dafür der Zusatz „+Targeting im Display-Netzwerk“ relevant.

Ganz entscheidend sind dabei die Ausrichtungsoptionen „Interessen und Remarketing-Kriterien“ wichtig. Wählen Sie aus einer bevorzugten Liste, benutzerdefinierten Kombinationen und allgemeinen Interessenkategorien. Zusätzlich kann die Option „ähnliche Zielgruppen“ relevant sein. Bspw. wenn Ihre Retargeting-Maßnahme ansonsten nicht genug potentielle Kunden erreicht.

Im Anschluss wird Google die Kampagne prüfen und kurz darauf freigeben. Wenn nicht anders vorgegeben, in seinem gesamten Werbenetzwerk. Wie gesagt, ein thematischer Bezug zur werbenden Seite und Ihrem Angebot, ist dabei nicht zwingend notwendig. Weil Remarketing das bereits vorhandene Interesse erneut aufgreift und entsprechende Werbung ausspielt.

Dabei wünschen wir Ihnen den größtmöglichen Erfolg. Denken Sie daran, dass wir Ihnen jederzeit unter die Arme greifen. Eine E-Mail oder ein Anruf genügt!